Wasserstoff gewinnt nicht nur als ergänzender Energieträger zunehmend an Bedeutung. Langfristig könnte er Erdgas in weiten Teilen ablösen. In der Natur tritt Wasserstoff allerdings selten in reiner Form auf. Für seine Produktion spaltet die Industrie derzeit Erdgas auf und muss in diesem Prozess zwangsläufig Kohlendioxid freisetzen. Neue Perspektiven eröffnet die Elektrolyse, bei der Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten wird. Denn wird für diesen energieintensiven Prozess regenerativer Strom aus Sonnen- oder Windenergie genutzt, wird Wasserstoff zu einem CO2-neutralen Energieträger.
Emissionsfreie Wärme nur mit Wasserstoff
Technologie Wasserstoff
Wasserstoff ist wie Erdgas leicht zu speichern und zu transportieren. Es bedarf nur geringer Anpassungen der vorhandenen Erdgasinfrastruktur. Bei der späteren Wärmegewinnung in einem entsprechenden Brennwertkessel entsteht überwiegend unbedenklicher Wasserdampf als „Abfallprodukt“. Aktuell stellen Politik und Industrie die Weichen, um das Produktionsvolumen möglichst kurzfristig massiv anzuheben.
Pilotprojekte in ganz Europa
Nach umfangreichen Tests der Wasserstofftechnologie im F&E-Zentrum in Bassano (IT) bereitet die BDR Thermea Gruppe als Innovationsführer nun Prototypen für Feldtests in ganz Europa vor. Die ersten Pilotprojekte in Deutschland sind seit 2022 bereits in Betrieb. Diese Feldtests stellen eine wertvolle Chance für alle Beteiligten dar – von Energieversorgungsunternehmen bis hin zu Netzanbietern, Regierungen und Gebäudeeigentümern – mehr über das Potenzial von Heizen mit Wasserstoff zu erfahren. Profis lernen dabei, wie Gebäude an das Wasserstoffnetz angeschlossen werden. Und Remeha Fachhandwerker sammeln praktische Erfahrungen mit der Installation von Wasserstoffkesseln.
So funktioniert´s
Das Konzept des 100 % Wasserstoffkessels ist es, genauso einfach und zuverlässig zu funktionieren wie ein Erdgaskessel. Nutzer können die gleiche hohe Leistung erwarten. Die Bauweise ähnelt stark herkömmlichen Erdgaskesseln: So wurden lediglich verschiedene interne Komponenten für den spezifischen Einsatz von Wasserstoff neu konzipiert, wie z.B. die Brennwerttechnologie und die Sensoren. Nach der Auswertung der Feldtests und Pilotprojekte ist die Markteinführung für 2024 geplant.
Erste 100 % Wasserstoff-Projekte mit Remeha offiziell in Betrieb
Holzwickede und Linnich wurden Ende 2022 die deutschlandweit ersten beiden Wasserstoff-Pilotprojekte von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur offiziell in Betrieb genommen. In den Projekten der Netzbetreiber Westnetz (Holzwickede) und Gelsenwasser (Linnich) kommen 100 % Wasserstoff-Brennwertkessel von Remeha zum Einsatz. Diese sorgen für CO2-freie Wärme in mehreren Geschäftsgebäuden. Der grüne Wasserstoff wird klimaneutral verbrannt und in Wärme umgewandelt. Übrig bleibt lediglich Wasser.
Auf unserer Fokusseite zum Thema Wasserstoff können sich interessierte Netzbetreiber für weitere Pilotprojekte anmelden.