Entwickelt wurde das Baugebiet auf dem Gelände des ehemaligen Klinikums von der oleg Osnabrücker Land – Entwicklungsgesellschaft mbH gemeinsam mit der Stadt Dissen. Die Mehrfamilienhäuser im energetisch hochwertigen KfW-40-plus-Standard werden neben der Dachbegrünung mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der Ertrag wird den Mietern direkt für den Wohnungsstrom und für die E-Mobilität angeboten. Im Endausbau wird eine beheizte Wohnfläche von 22.700 m² zur Verfügung stehen. Die Wärme- bzw. Energieversorgung des Wohnquartiers erfolgt durch eine Heizzentrale, die ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit modernster Gas-Brennwerttechnik verbindet.
Heizzentrale
BHKW | Heizzentrale Dissen
ELW 50-100 und Gas 310 Eco Pro
Zentrale Aspekte im Projekt
Heizzentrale der besonderen Art
Die zentrale Heizungstechnik wurde in einem unterirdisch erstellten Beton-Fertigbauteil integriert, das vollkommen unabhängig vom Baufortschritt der einzelnen Gebäude installiert und entsprechend vormontiert wurde. Diese Technologie verkürzt nicht nur die Bauzeit, sie ist auch ressourcenschonend und platzsparend. Das Nahwärmenetz wurde so angelegt, dass die Wärme- und Energieerzeugung modular – je nach Fertigstellung der Bauabschnitte – aus der Zentrale heraus erfolgt.
Die Wahl des Wärmeerzeugers fiel auf ein Brennwertgerät der Baureihe Gas 310 Eco Pro mit einer 497 (50/30°C) von 497 kW für die Spitzenlast sowie einem BHKW des Typs ELW 50 - 100 mit einem Leistungsbereich von 63 bis 104 kW thermisch und 25 bis 50 kW elektrisch. Diese Verbraucher werden – nach Angaben des Betreibers – zu mindestens 55% mit bilanziellem Biomethan versorgt.
Zur Fertigstellung des neuen Wohnquartiers in Dissen fehlen noch die letzten Bauabschnitte. Die energetische Wärmeversorgung erfolgt über eine unterirdische Heizzentrale, die sich durch ihren modularen Konstruktionsaufbau optimal an den Wärmebedarf des Baufortschritts anpasst. Passend dazu wurde die Energieversorgung mit Geräten aus dem Hause Remeha ausgelegt. Die hybride Anlage überzeugt durch hohe Wirkungsgrade, ist montagefreundlich, funktionssicher und langlebig.
Umfassende Energieerzeugung mit Blockheizkraftwerk
Das ELW 50 - 100 von Remeha zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz sowie eine besonders geräuscharme Betriebsweise aus. Für die Geräuschemissionen werden 72 dB(A) angegeben. Zur Schwingungsentkoppelung ist das BHKW überdies auf Sylomerstreifen gebettet. Darüber hinaus entstehen durch lange Wartungszyklen wirtschaftliche Rahmenbedingungen – lediglich alle 10.000 Betriebsstunden wird ein umfänglicher Service notwendig. Um die einwandfreie Funktion und die Gewährleistung sicher zu stellen, bietet der Hersteller einen Vollwartungsvertrag für den Betreiber an. Alle Tätigkeiten im Rahmen dieses Vertrages werden deutschlandweit durch qualifiziertes Fachpersonal durchgeführt.
Die kompakten Abmessungen des ELW (990 x 1.600 x 2.800 mm) können ebenso überzeugen wie die energieeffiziente Betriebsweise mit Erdgas H. Im Wesentlichen besteht das BHKW aus einem gasbetriebenen Liebherr 4-Zylinder-Ottomotor aus industrieller Serienfertigung mit wassergekühltem Asynchrongenerator, der seine Wärmeenergie über einen Aluminiumtauscher im Kühlwasserkreis mit Brennwertnutzung abgibt. Ein Ölvorratsbehälter mit Nachspeisefunktion garantiert den sicheren Betrieb des Motors. Gasdruckregler und Sicherheitsarmaturen sind im Gerät ebenso integriert wie eine leistungsfähige Regelungseinheit mit Microcontrollern zur vollautomatischen Betriebsführung mit Fernüberwachung. Durch den Einsatz der Asynchrongeneratoren sind die Blockheizkraftwerke von Remeha generell für die Anbindung an Niederspannungsnetze geeignet.
Modernste Brennwerttechnik für die Spitzenlast
Besonderes Merkmal der Gas-Brennwertgeräte der Baureihe Gas 310 Eco Pro sind die speziell entwickelten Monoblock-Wärmetauscher aus Aluminium/Silizium. Überdies ermöglichen ein Edelstahl-Rohrbrenner und eine exakte Gas-Luft-Verbundregelung eine optimale und schadstoffarme Verbrennung. Der hohe Modulationsgrad von 20 bis 100 %, bei einer maximalen Temperaturspreizung von 40 K, sorgen für höchste Energieeffizienz, die sich in einem Normnutzungsgrad von bis zu 109,3 % – je nach Heizsystemtemperatur – widerspiegelt. Der bis zu 495 kg schwere Kessel wird komplett vormontiert geliefert und braucht dank der Transporträder nur noch an seinen Einsatzort geschoben sowie angeschlossen zu werden.
Freistehende Abgasanlage nach DIN EN 1993-3
Die Abgase der Wärmeerzeuger werden außerhalb der Heizzentrale über eine frei stehende Abgasstrecke abgeführt. Diese Anlage wurde maßgeblich vom Abgastechnikspezialisten Schräder konzipiert und geplant. Die Anbindung des Gas-Brennwertgeräts bis zur Senkrechten konnte mit einer einwandigen Edelstahllösung des Herstellers realisiert werden, die des BHKW über ein PP-Kunststoffabgassystem. Um Schallemmissionen zu minimieren, wurde in die Strecke des BHKW zusätzlich ein Schalldämpfer integriert.
Fazit
Zur Fertigstellung des neuen Wohnquartiers in Dissen fehlen noch die letzten Bauabschnitte. Die Vollendung des gesamten Areals an der Robert-Koch-Straße wird sich aufgrund der aktuellen baupolitischen Lage voraussichtlich noch etwas verzögern. Die energetische Wärmeversorgung erfolgt über eine unterirdische Heizzentrale, die sich durch ihren modularen Konstruktionsaufbau optimal an den jeweiligen Wärmebedarf des Baufortschritts anpasst. Passend dazu wurde die Energieversorgung mit Geräten aus dem Hause Remeha ausgelegt. Die hybride Anlage überzeugt durch hohe Wirkungsgrade, ist montagefreundlich, funktionssicher und extrem langlebig. Eine Win-win-Situation für Fachunternehmen und Betreiber gleichermaßen.
Sebastian Stricker
Leiter Anlagen- und Systemtechnik
Produkte in diesem Projekt
Gas-Brennwert-Blockheizkraftwerk ELW
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